Karies – ein Teufelskreis bei mangelnder Mundhygiene
Die Dr. Jung Zahnklinik erklärt wie die weitverbreitete Zahnerkrankung Karies entsteht und wo die Ursachen liegen.
Für eine Kariesentstehung müssen diverse Faktoren zusammenwirken. Eine Grundvoraussetzung ist so zum Beispiel die Anhäufung von Bakterien. Diese Bakterien sind im Mundraum vorhanden und belegen die Zähne bei Vermehrung mit einem bakteriellen Belag. Diese kleinen Lebewesen ernähren sich von Zucker bzw. Kohlehydraten, die wir mit der Nahrung aufnehmen. Je mehr Zucker man also isst, desto schneller vermehren sich diese Untermieter. Daraus ergibt sich eine Ursachen-Wirkungskette, nach der auch Zucker eine Voraussetzung für Karies ist.
Beim Abbau des Zuckers produzieren die Bakterien saure Stoffwechselprodukte. Diese Bakterien, deren Stoffwechselprodukte, Speichel und vielzählige andere Bakterien bilden zusammen die Plaque: Dies ist ein dichter, klebriger Belag auf den Zähnen und ein weiteres Glied in der Kariesentstehung. Die Plaquebildung wird durch Rillen oder Unebenheiten der Zähne verstärkt. In die Plaque können sich Mineralsalze aus dem Speichel einlagern und so Zahnstein verursachen. Zahnstein wiederum hat eine raue Oberfläche, so dass sich hier die Bakterien sogar noch besser anlagern können. Es entsteht somit ein kleiner Teufelskreis. Besonders häufig sammeln sich die Bakterien zudem an freiliegenden Zahnhälsen oder am Zahnfleischrand.
Karies entsteht allerdings nicht einfach über Nacht, sondern ist ein Prozess von mehreren Wochen bis Monaten. Die Bakterien hinterlassen beim Abbau von Zucker aus der Nahrung hauptsächlich Milchsäure. Diese sauren Endprodukte verändern den pH-Wert der Plaqueschicht. Dadurch werden bestimmte Mineralien des Zahnschmelzes zersetzt, was ein Mineralungleichgewicht zur Folge hat. Normalerweise erfolgt der Mineralienausgleich über den Speichel. Bei einer zu dicken Plaqueschicht ist dies allerdings unmöglich. Es bilden sich an den betroffenen Stellen kreidig weiße oder bräunliche Flecken: eine Vorstufe des Karies. Findet zu dieser Zeit keine professionelle Zahnreinigung mit Fluoridanwendung statt, geht die Zerstörung des Zahnes weiter und Karies ist entstanden.
Vorbeugend wirkt hierbei eine regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt, professionelle Zahnreinigung und natürlich die tägliche Mundhygiene. Nur wer sich täglich zwei Mal gründlich die Zähne putzt, kann dauerhaft von gesunden, schönen Zähnen profitieren.
Die Entstehung von Karies
Bei der Entstehung von Karies müssen einige Faktoren zusammenwirken. Eine Voraussetzung für die Kariesentstehung sind Bakterien (Streptokokkus mutans), die in der Mundhöhle vorhanden sind und die bei entsprechender Vermehrung die Zähne mit einem bakteriellen Belag versehen. Zucker bzw. Kohlenhydrate aus der Nahrung garantieren diesen Bakterien das Überleben – je stetiger und regelmäßiger sie Zucker zugeführt bekommen, desto schneller vermehren sie sich. Somit ist Zucker eine weitere Bedingung für die Kariesentstehung. Um den Zucker abbauen zu können, scheiden die Bakterien saure Stoffelwechselprodukte aus. Besagte Bakterien und deren Stoffwechselendprodukte bilden schließlich gemeinsam mit einer Vielzahl anderer Bakterien, Speichel- und Zellresten einen dichten, klebrigen Belag auf den Zähnen, die sog. Plaque – ein ebenfalls notwendiger Faktor für die Kariesentstehung.
Evtl. vorhandene Vertiefungen oder Rillen in den Zähnen unterstützen die Plaquebildung. In die Plaque können sich nun Mineralsalze, insbesondere Kalziumphosphate, aus dem Speichel einlagern und Zahnstein verursachen. Zahnstein besitzt eine raue Oberfläche, die die Ansiedelung von Bakterien fördert. Zudem sammeln sich Bakterien häufig am Zahnfleischrand bzw. an freiliegenden Zahnhälsen an.
Ein anderer wichtiger Faktor für die Entstehung von Karies ist Zeit. Karies entwickelt sich im Laufe vieler Wochen bis Monate. Die Bakterien der Plaque nähren sich dabei von Zucker bzw. Kohlenhydraten, die z. B. enthalten sind in Kartoffeln, Honig, Bananen oder Brot – und hinterlassen beim Abbau des Zuckers hauptsächlich Milchsäure als Stoffwechselendprodukt. Diese extrem sauren Endprodukte verändern den pH-Wert der Plaqueschicht und zersetzen in der Folge bestimmte Mineralien des Zahnschmelzes – es kommt zu einer Entmineralisierung bzw. zu einem Mineralungleichgewicht. Die eigentlich übliche Remineralisierung und damit eine Zahnschmelzhärtung durch den Speichel ist wegen des Plaquebelags nicht möglich. So bilden sich an den betroffenen Stellen des Zahnschmelzes kreidig weiße Flecken (White spots) oder bräunliche Flecken. Hierbei handelt es sich noch um eine Vorstufe der Karies. Findet in dieser Phase keine Remineralisierung, also ein Mineralausgleich durch Flouridanwendungen und Zuckerreduktion statt, schreitet der Zersetzungsprozess fort und die Säureattacken schädigen die Zahnhartsubstanzen (Zahnschmelz und Zahnbein). Die Zerstörung nimmt ihren Lauf und man spricht von Karies.
Kariesbegünstigende Faktoren
Neben den Faktoren, die bei der Entstehung von Karies zusammenwirken, gibt es weitere kariesbegünstigende Einflüsse. Dazu gehören: Fehlstellungen oder Fehlbildungen der Zähne, schlechte Mundhygiene, Veränderungen der Speichelmenge oder der Speichelzusammensetzung – und z. B. limonadehaltige Getränke, die nicht nur Zucker, sondern auch Phosphor- und Zitronensäure enthalten, welche den Zahnschmelz schädigen. Darüber hinaus wirkt sich z. B. auch das ständige Erbrechen bei einer Bulimie Zahnschmelz schädigend aus, da Erbrochenes sauer ist.